Silke Fuchs – Architektin
Ich stehe für Individualität
Kennst Du das – du erlebst Gespräche und fragst dich „Warum wird nur über andere geredet?“ „Warum haben die alle so viele Probleme?“ „Was haben jetzt diese Probleme mit mir zu tun?“
Viele Jahre habe ich mich an den Problemen der anderen aufgerieben und sie zu meinen eigenen Problemen gemacht. Ich wollte alles gleichzeitig sein. Und nicht nur gleichzeitig, sondern auch perfekt: Architektin, Mama, Ehefrau, Tochter, Schwester, Freundin, Nachbarin, ehrenamtlich engagiert in Vereinen und Organisationen, berufliche Zusatzqualifikationen, Chefin, …
Und dann war irgendwann mein Akku leer.
Und jetzt pass auf: Das war das Beste, was mir passieren konnte! So habe ich gelernt zwischen Personen und Sachverhalten zu unterscheiden und dadurch Konflikte häufig erst gar nicht entstehen zu lassen. So habe ich gelernt, mit Terminen zu arbeiten und dadurch schnellere Ergebnisse zu bekommen und in der Folge mehr Zeit für anderes zu haben. So habe ich gelernt zu unterscheiden, was ist wichtig und was ist nice-to-have und dadurch mit einem begrenzten Budget klar zu kommen. So habe ich gelernt, wie man Verantwortungsbereiche abgrenzt und dadurch Aufgaben klarer werden und jeder weiß, was von ihm erwartet wird. So habe ich gelernt, wie man Ziele definiert, dass man sie auch erreichen und an ihnen wachsen kann. So habe ich gelernt Entscheidungen zu treffen und dafür Verantwortung zu übernehmen und damit die Frage nach dem Schuldigen gegen die Frage „wofür ist das jetzt wieder gut“ auszutauschen.
Heute beobachte ich mit zunehmender Begeisterung, Freude und auch Stolz, wie sich mein Umfeld verändert. Ich erlebe, wie meine Jungs zu eigenverantwortlich agierenden Menschen heranwachsen. Wie meine Auftraggeber, Planerkollegen und Handwerkspartner zu Freunden werden, die mein Leben bereichern. Wie mein Alltag zunehmend mehr Raum für Familie und Freundschaft hat. Wie sich mein Portfolio weiterentwickelt und neue Mitarbeiter mein Büro mit ihren individuellen Stärken bereichern. Wie Menschen in mein Leben treten, die mich Neues erkennen und erleben lassen.
Mein Schlüssel war und ist: Ich sorge selbst für ein Gesprächsklima, dass Menschen gerne miteinander in Kontakt bleiben und warte nicht darauf, dass andere schon sehen werden, was mir gerade fehlt.
Das ist mein Traum: eine Welt voller Menschen, die Verantwortung für Ihr eigenes Leben übernehmen. Menschen, die miteinander lachen und gemeinsam Ziele erreichen. Menschen, die Toleranz, Individualität und Vielfalt leben.