Die Baubeteiligten – das ist ein bunter Haufen unterschiedlichster Charaktere und Interessen … Hier, im Titelbild zu diesem Blogartikel, habe ich mal eine kleine Auswahl skizziert, wer an einem Bauprojekt so alles mitredet, mitdenkt, mit entscheidet, inspiriert, nachfragt, kommentiert, und, und, und…

 

Meine 5 Tipps, wie Du als Bauherr Deine Nerven schonen kannst

Wie geht es Dir bei der Vorstellung, dass Du da als Bauherr irgendwie alle Beteiligten unter einen Hut bringen sollst? Wenn Dir das die Nackenhaare aufstellen sollte, dann lies hier unbedingt weiter. Ich bin mir sicher, da ist mindestens ein Tipp dabei, der die Anzahl Deiner schlaflosen Nächte während Deiner Baumaßnahme reduzieren kann

Tipp Nr. 1

Stelle Dich darauf ein, dass Du während Deiner Baumaßnahme auf Menschen triffst, die völlig anders ticken, anders denken und eine andere Sprache sprechen als Du. Und ganz oft wissen wir das auch. Ein Rohbauer hat einfach eine andere Sprache als ein Mitarbeiter der Baurechtsbehörde und ein Bauphysiker denkt anders als ein Schreiner. Diese Beispiele lassen sich endlos fortsetzen.

Wenn Du Dir das vorher bewusst machst, erwischt es Dich vielleicht nicht ganz so hart und du kannst es eher als „normal“ bewerten. Die wenigsten Menschen sind wirklich so bescheuert, wie wir oft denken. Die Frage ist doch eher: kannst Du Dich auf diese Andersartigkeit einlassen und Dir für Deine Baumaßnahme zunutze machen?

 

Tipp Nr. 2

Stelle Dich darauf ein, dass Du immer wieder mit unerwarteten Situationen konfrontiert wirst. Wenn Du alles vollständig planen und durchdenken möchtest, wirst Du entweder deutlich länger brauchen als Du Dir vielleicht zu Beginn Deiner Baumaßnahme vorgestellt hast.

Oder Du wirst, wenn Du mehr Planungstiefe in der gleichen Zeit haben möchtest, mehr Geld für Planungsleistungen ausgeben müssen. Ob das vernünftig und wirtschaftlich für Dich ist, solltest Du genau prüfen und dann entscheiden. Und damit bin ich auch schon bei meinem nächsten Tipp.

 

Tipp Nr. 3

Mache Dir bewusst, wie viel Sicherheit Du brauchst, um gute Entscheidungen treffen zu können. Viele Menschen können erst dann klug und mit einem guten Gefühl entscheiden, wenn sie Klarheit über die Folgen ihrer Entscheidungen haben. Das ist erst mal nicht schlimm. Du musst Dir und Deiner Baustelle dann „nur“ die notwendige Zeit zur Entscheidungsfindung auch zugestehen. Oder Du holst Dir jemanden als Sparringspartner zum Gedankenaustausch an Deine Seite.

 

Tipp Nr. 4

Mache Dir vor jedem Gespräch klar, aus welcher Perspektive der andere – egal ob Architekt, Fachplaner, Handwerker, Behörde, Bauleiter, Sicherheitsbeauftragter, Nachbar, Nutzer, oder, oder, oder – Dein Problem gerade sieht. Worauf hat er seinen Fokus? Deckt sich das mit Deinen Prioritäten? Klar, das Bauvorhaben ist das gemeinsame Ziel. Was gerade wichtig ist, was dringend, was als erstes gemacht werden muss und was warten kann – da wirst Du Unterschiede finden, wenn Du im Vorfeld darüber nachdenkst.

Wenn Du dir diese Unterschiede bewusst machst, kannst Du Dich auf jedes Gespräch besser vorbereiten.

 

Tipp Nr. 5

Sei ehrlich zu Dir selbst in der Bewertung und Einschätzung Deiner Kompetenz in fachlichen, gestalterischen, baurechtlichen und bauordnungsrechtlichen Fragestellungen und hole Dir fehlende Expertise an die Seite, bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist.

„There is no glory in prevention“ – aber in der Vorsorge steckt eine unheimlich große Sicherheit. Und zwar genau die, die Du selbst beeinflussen kannst!

 

Mein Motto und meine Empfehlung

hab Spaß bei Deiner Baumaßnahme und mit allen Baubeteiligten. Egal ob Planer, Behörden, Handwerker oder andere Beteiligte – sie alle nehmen Einfluss auf Deine Entscheidungen. Bewusst oder unbewusst, das ist erst mal völlig egal. Wenn Dir das klar ist, und Du das als normal bezeichnen kannst, dann haut Dich während Deiner Baumaßnahme nichts mehr so schnell um. Und ganz nebenbei wirst Du beobachten, wie Deine Entscheidungen von Entscheidung zu Entscheidung besser und besser werden und wie Du immer schneller weißt, was der nächste Schritt ist.
Und diesen nächsten Schritt gehst Du dann einfach.
Und hast Spaß dabei.
Ganz egal was all die anderen über das Bauen im Allgemeinen, über Architekten, über Fachplaner, über Handwerker, über Behörden, über Nachbarn oder wen auch immer sagen. Du weißt einfach: Du brauchst sie alle – wenn sie nicht wären, könntest Du nicht die besten Entscheidungen treffen die es braucht, um Deine Wünsche Realität werden zu lassen.

Teilst Du meine Leidenschaft am Bauen schon? Erzähl doch mal!